Dr. Axel Schmidt

  1. Erzie­hungs­be­ra­tung
    Es gibt unter­schied­li­che Ange­bo­te der Erzie­hungs­be­ra­tung zur Stär­kung der Erzie­hungs­ver­ant­wor­tung von Eltern in unter­schied­li­chen Lebens­la­gen und Fami­li­en­for­men. So gibt es Eltern­bil­dungs­an­ge­bo­te, die eine kla­re Pro­gramm­struk­tur ver­tre­ten und sich dabei jeweils auf eine bestimm­te Theo­rie bezie­hen. „Sie gren­zen sich damit nicht nur von­ein­an­der ab, son­dern zei­gen auch deut­li­che Dif­fe­ren­zie­run­gen in der inhalt­li­chen und metho­di­schen Gestal­tung. Ent­we­der arbei­ten sie nach huma­nis­ti­schen Schu­len, wobei die Band­brei­te vom per­so­nen­zen­trier­ten Ansatz über den indi­vi­du­al­psy­cho­lo­gi­schen oder auch (huma­nis­tisch-) eklek­ti­schen gehen kann, oder sie arbei­ten vor­wie­gend ver­hal­tens­the­ra­peu­tisch und kogni­tiv-beha­vi­oral“ (Tschö­pe-Scheff­ler, 2006, S. 15). Als Bei­spie­le für die Gestal­tung des fami­liä­ren Zusam­men­le­bens und der Kin­der­er­zie­hung kön­nen eva­lu­ier­te Erzie­hungs­kon­zep­te wie „Star­ke Eltern – star­ke Kin­der“ des deut­schen Kin­der­schutz­bun­des, „Tri­pel P“ des Insti­tuts für Psy­cho­lo­gie in Müns­ter oder „STEP“ des Adler-Drei­kurs-Insti­tuts genannt werden.

In kri­ti­schen Lebens­si­tua­tio­nen wie der Tren­nung der Eltern wer­den eben­falls Eltern­kur­se in Indi­vi­du­al, Paar- und Grup­pen­e­be­ne ange­bo­ten. Dabei kann zwi­schen kind‑, eltern- und gerichts­be­zo­ge­nen Inhal­ten unter­schie­den wer­den, die durch unter­schied­li­che Metho­den ver­mit­telt wer­den (Stei­ge­mann, 2012, S.79). Die Ansät­ze rei­chen von psycho-edu­ka­ti­ven Inter­ven­tio­nen bis hin zu inten­siv-the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men (Stei­ge­mann, 2012, S.55). „Auf der indi­vi­du­el­len Ebe­ne soll das Wohl­be­fin­den ver­bes­sert und eine psy­chi­sche Aus­ge­gli­chen­heit erreicht wer­den. Zie­le auf der Paa­re­be­ne sind das Erler­nen und Ver­fes­ti­gen kon­struk­ti­ver Kon­flikt­lö­se­fä­hig­kei­ten und die Redu­zie­rung bzw. Vor­beu­gung destruk­ti­ver Inter­ak­ti­ons­mus­ter, um ein kon­flik­t­ar­mes Eltern­ver­hält­nis auf­bau­en zu kön­nen. Auf der Elterne­be­ne wer­den die Eltern bera­ten, wie sie eine ent­wick­lungs­för­der­li­che Bezie­hung auf­recht­erhal­ten kön­nen“ (Stei­ge­mann, 2012, S.55). Dazu zählt bei­spiels­wei­se das eva­li­ier­te Grup­pen­an­ge­bot „Kin­der im Blick“ das in Koope­ra­ti­on von der Bera­tungs­stel­le Fami­li­en-Not­ruf Mün­chen und der Fakul­tät für Psy­cho­lo­gie und Päd­ago­gik der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen als Prä­ven­ti­ons­an­ge­bot für Eltern in Tren­nung und Schei­dung und als ergän­zen­de Maß­nah­me für hoch­kon­flikt­haf­te Tren­nungs­fa­mi­li­en kon­zi­piert wur­de (Stei­ge­mann, 2012, S.81). Das Bera­tungs­an­ge­bot „Kin­der im Blick“ ver­folgt drei Zie­le: die Bewäl­ti­gungs­res­sour­cen von Eltern zu ver­bes­sern, die elter­li­chen Kom­pe­ten­zen in der Bezie­hungs­ge­stal­tung mit den Kin­dern zu stär­ken und in der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem ande­ren Eltern­teil einer Chro­ni­fi­zie­rung und Eska­la­ti­on von Kon­flik­ten ent­ge­gen zu wir­ken. Die Inhal­te die­ses Eltern­trai­nings lie­gen auf schei­dungs­re­le­van­ten The­men, wie den Bedürf­nis­sen und Inter­es­sen der Kin­der im Tren­nungs­ge­sche­hen und der Redu­zie­rung der Kon­flikt­in­ten­si­tät. „Die theo­re­ti­sche Grund­la­ge des Eltern­trai­nings beinhal­ten Aspek­te der Kommunikations‑, Kon­flikt- und Sys­tem­theo­rie, der Erzie­hungs­kom­pe­tenz und emo­tio­na­len Kom­pe­tenz“ (Stei­ge­mann, 2012, S. 81).

Im Fall von Hoch­strit­tig­keit der Eltern man­gelt es an ela­bo­rier­ten Inter­ven­ti­ons­kon­zep­ten: „Noch sind kei­ne spe­zi­fi­schen Dia­gno­se­kri­te­ri­en von Hoch­strit­tig­keit und dar­auf auf­bau­en­de inte­gra­ti­ve Inter­ven­ti­ons­kon­zep­te bekannt, die auf einer vali­den theo­re­ti­schen Model­lie­rung schei­dungs­be­zo­ge­ner [Anmer­kung des Ver­fas­sers: tren­nungs­be­zo­ge­ner] Hoch­strit­tig­keit abge­lei­tet wur­den“ (Diet­rich & Paul, 2012b, S. 74). In Deutsch­land hat die Ent­wick­lung von Inter­ven­ti­ons­maß­nah­men, die spe­zi­ell auf die Pro­ble­ma­tik der hoch strit­ti­gen Schei­dungs­fa­mi­li­en abge­stimmt sind, erst vor wenig­ten Jah­ren begon­nen, so dass aus­sa­ge­fä­hi­ge Eva­lua­tio­nen der Ansät­ze nicht vor­lie­gen (Diet­rich & Paul, 2012b, S. 82). Als Inter­ven­ti­ons­maß­nah­men kön­nen soge­nann­ten gerichts­na­hen Bera­tungs­an­sät­ze wie bei­spiels­wei­se das „Coche­mer Modell“ ein Koope­ra­ti­ons­mo­dell der ver­schie­de­nen Berufs­grup­pen der Regi­on Cochem (Ficht­ner, 2006, S. 33; Nie­sel & Grie­bel, 2008, S. 336–337) und die „Fami­li­en­be­ra­tung bei Tren­nung und Schei­dung Regens­burg“ eine Koope­ra­ti­on zwi­schen der psy­cho­lo­gi­schen Bera­tungs­stel­le der Dia­ko­nie Regens­burg und dem Fami­li­en­ge­richt Regens­burg (Ficht­ner, 2006, S. 49–50; Nie­sel & Grie­bel, 2008, S. 335–336) genannt wer­den (sie­he auch: Wal­per & Krey, 2013, S. 191–192). Unter­su­chun­gen zum Erfolg die­ser Kon­zep­te haben erge­ben, dass weni­ger Gerichts­ver­fah­ren vor­ge­nom­men wur­den und eine hohe Quo­te des gemein­sa­men Sor­ge­rechts erreicht wur­de (Krey, 2010, S. 76–77). „Bera­tung von hoch­strit­ti­gen Eltern hat in Deutsch­land typi­scher­wei­se den Cha­rak­ter einer „Zwangs­be­ra­tung“: Die Eltern kom­men nicht frei­wil­lig, son­dern wer­den vom Fami­li­en­ge­richt „geschickt““ (Wal­per & Brö­ning, 2008, S. 590). Der Vor­teil der gerichts­na­hen Bera­tung liegt aber gera­de in dem eher ver­pflich­ten­den Charakter.

Auf der Basis des in die­ser Arbeit vor­ge­stell­ten recht­li­chen und human­wis­sen­schaft­li­chen Bezugs­rah­men und deren Inhal­ten wur­den vom Ver­fas­ser und Karl-Josef Klu­ge ein Inter­ven­ti­ons­an­satz für die Bera­tung mit Eltern in Tren­nungs- und Schei­dungs­si­tua­tio­nen ent­wi­ckelt, der auch in Fäl­len der Hoch­strit­tig­keit ange­wen­det wer­den kann. Für jede bera­te­ri­sche und media­ti­ve Vor­ge­hens­wei­se im Sin­ne des Kin­des­wohls ist eine Klä­rung und inhalt­li­che Dif­fe­ren­zie­rung der Kin­des­wohl­kri­te­ri­en erfor­der­lich: „Haben die im fami­li­en­ge­richt­li­chen Ver­fah­ren koope­rie­ren­den Insti­tu­tio­nen nicht geklärt, was ihre (gemein­sam) gel­ten­den Kin­des­wohl­kri­te­ri­en und die dem­entspre­chen­den Ziel­per­spek­ti­ven sind, so besteht die Gefahr, dass sich der Kon­flikt der Eltern in unter­schied­li­che Sicht­wei­sen der pro­fes­sio­nel­len Hel­fer über­trägt und sich so inner­halb des Hel­fer­sys­tems repro­du­ziert“ (Weber, 2010, S. 125; sie­he auch Weber, 2009, S. 328). Der Ver­fas­ser setz­te und erprob­te daher zusam­men mit Karl-Josef Klu­ge die in die­ser Arbeit vor­ge­stell­ten Inhal­te zu den recht­li­chen und human­wis­sen­schaft­li­chen Kin­des­wohl­kri­te­ri­en in der Arbeit und Bera­tung mit Fami­li­en in Tren­nungs­si­tua­tio­nen in Grup­pen­sit­zun­gen z. B. durch das For­mat „Eltern­uni­ver­si­tät“ (Köln, Mön­chen­glad­bach) und in Ein­zel­sit­zun­gen als ver­bind­li­chen Rah­men ein. Der hier vor­ge­stell­te Bera­tungs­an­satz ist auf das Sys­tem Fami­lie Mut­ter-Vater, Eltern-Kin­der und auf deren Inter­de­pen­den­zen aus­ge­rich­tet (Schnee­wind, 1999, S. 175–193; Wiesner/Struck, 2015, S. 319). Die­ser Bera­tungs­an­satz soll die Eltern pri­mär zum Auf­bau und Erhalt einer part­ner­schaft­li­chen Fami­li­en­be­zie­hung befä­hi­gen, sie dar­in bestär­ken und unter­stüt­zen. „Dem die­nen ins­be­son­de­re inter­dis­zi­pli­nä­re und media­tiv ange­leg­te Bera­tungs­an­ge­bo­te, die die Kon­flikt­re­ge­lungs­fä­hig­keit von Eltern und ihre Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Koope­ra­ti­ons­fä­hig­keit auch prä­ven­tiv för­dern und unter­stüt­zen“ (Mün­der, Mey­sen & Trenczek/Proksch, 2013, S. 225).

  1. Inhal­te
    Abbil­dung 1 zeigt das Vor­ge­hens­mo­dell des Erzie­hungs­trai­nings bei Tren­nung der Eltern des Ver­fas­sers und Karl-Josef Kluge.

Abbil­dung 1: Modell des Erzie­hungs­trai­nings bei Tren­nung der Eltern

Im Fol­gen­den wer­den die ein­zel­nen Ele­men­te vorgestellt.

(1) Ana­ly­se der Ent­wick­lung des Kin­des
In der Regel sind Fehl­an­pas­sun­gen von Kin­dern bei Tren­nung der Eltern Aus­gangs­punkt von Hil­fen zur Erzie­hung nach § 28 SGB VIII. Dr. Karl-Josef Klu­ge und der Ver­fas­ser über­prü­fen die von ande­rer Stel­le vor­ge­nom­me­nen Ein­schät­zun­gen zu dem Ent­wick­lungs­stand eines Kin­des und tref­fen auch eige­ne Fest­stel­lun­gen als Aus­gangs­ba­sis der erfor­der­li­chen Hand­lungs­be­dar­fe und Maß­nah­men auf Sei­ten der Eltern und Kinder.

(2) Ana­ly­se der elter­li­chen Bezie­hungs- und Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen
Der von Dr. Karl-Josef Klu­ge und dem Ver­fas­ser ent­wi­ckel­te Trai­nings­an­satz ver­sucht die Eltern­kom­pe­ten­zen, in Abhän­gig­keit von der Pro­blem­la­ge der Kin­der zu ver­bes­sern und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Die Kin­der sind die Sym­ptom­trä­ger der Erzie­hungs­schwie­rig­kei­ten ihrer Eltern, so dass die Ursa­chen in der Regel bei den Eltern zu suchen sind und hier Ansatz­punk­te für Ver­bes­se­run­gen gefun­den wer­den müssen.

Es kön­nen vier Grup­pen von elter­li­chen Bezie­hungs- und Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen dar­ge­stellt:
• Die Art und Wei­se, wie Eltern mit sich selbst umge­hen (selbst­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen),
• Die Art und Wei­se, wie Eltern mit ihren Kin­dern unmit­tel­bar umge­hen (kin­des­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen),
• Die Fra­ge, wel­che Erfah­rungs- und Hand­lungs­räu­me sie ihren Kin­dern eröff­nen (kon­text­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen) und
• Die Fra­ge, wel­ches Ver­trau­en sie in ihre eige­nen erzie­he­ri­schen Hand­lungs- und Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten haben (hand­lungs­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen).
Die elter­li­chen Bezie­hungs- und Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen wer­den durch Inter­views, Test­ver­fah­ren und Inter­ak­ti­ons­be­ob­ach­tun­gen zwi­schen den Eltern und den Kin­dern festgestellt.

(3) Ziel­set­zungs­pha­se
Es stärk das Selbst­wert­ge­fühl und för­dert die Akzep­tanz, wenn die Eltern Ihre Zie­le und Auf­ga­ben zur Ziel­er­rei­chung sel­ber fest­le­gen kön­nen. Dies ist vor allem in Pha­sen in denen die Mög­lich­kei­ten der Eltern ein­ge­schränkt sind wich­tig. In der Ziel­set­zungs­pha­se wer­den rea­lis­tisch erreich­ba­re Zie­le mit den Eltern ver­ein­bart und fest­ge­legt. Wür­den die Ziel­set­zun­gen von den Eltern­trai­nern vor­ge­ge­ben wer­den, wür­de das nicht die Eltern­kom­pe­ten­zen stär­ken, son­dern zu wei­te­ren Belas­tun­gen füh­ren. Die Wer­te und Nor­men der Eltern und deren Erzie­hungs­vor­stel­lun­gen sind Aus­gangs­punkt. Die Eltern­trai­ner ver­su­chen die Per­spek­ti­ve und Anfor­de­run­gen der Kin­der in den Ziel­set­zungs­pro­zess ein­flie­ßen zu las­sen. Eltern und Eltern­trai­ner ver­su­chen so in einer gemein­sa­men Her­an­ge­hens­wei­se die Ziel­set­zun­gen im Sin­ne der Bedürf­nis­se der Kin­der anzupassen.

Durch die­sen Pro­zess wer­den die Zie­le zur Wei­ter­ent­wick­lung und Stär­kung der elter­li­chen Bezie­hungs- und Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen nach ihren Inhal­ten und der erwünsch­ten Aus­prä­gung und einem ver­bind­li­chen Ter­min gemein­sam vereinbart.

(4) Trai­nings­pha­se
Die Kurs­in­hal­te der Trai­nings­pha­se für Eltern umfas­sen 11 Ein­hei­ten und sind, für eine Dau­er von 3 Mona­ten ange­legt. Die Grup­pen­sit­zun­gen umfas­sen unge­fähr 8 bis 10 Teil­neh­mer. Inner­halb des Kur­ses wird in der gesam­ten Grup­pe und in Klein­grup­pen gear­bei­tet. Die Grup­pen­sit­zun­gen wer­den im Ide­al­fall durch ein gemischt­ge­schlecht­li­ches Trai­ner­paar geleitet.

Das Unter­stüt­zungs­an­ge­bot von Klu­ge und Schmidt berück­sich­tigt die Art und das Aus­maß der elter­li­chen Kon­flik­te, die Gestal­tung der Eltern­be­zie­hun­gen und der Eltern-Kind-Bezie­hung nach der Tren­nung sowie die damit ver­bun­de­nen Aus­wir­kun­gen auf die Kin­der (sie­he auch: Paul & Diet­rich, 2007, S. 93; Weber & Men­ne, 2011, S. 90–91). In die­ser Inter­ven­ti­ons­pra­xis liegt der Schwer­punkt dar­in kon­flikt­haf­te Eltern in Tren­nung und Schei­dung dahin­ge­hend zu unter­stüt­zen, ein Bewusst­sein über die schäd­li­chen Wir­kun­gen von Kon­flik­ten für die Kin­der zu ent­wi­ckeln. Neben der Stär­kung der elter­li­chen Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen wer­den daher auch die elter­li­che Koope­ra­ti­ons­fä­hig­keit und das Bewusst­sein der Bedeu­tung des Kon­tak­tes des Kin­des zu bei­den Eltern­tei­len gestärkt. Ein Schwer­punkt liegt auf der Erar­bei­tung einer gemein­sa­men Eltern­ver­ein­ba­rung damit wei­te­re juris­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen zu Fra­gen die Kin­der betref­fend in Zukunft aus­ge­schlos­sen wer­den. In die­sem Punkt ver­folgt der hier vor­ge­stell­te Ansatz im Ver­gleich zu dem Bera­tungs­an­ge­bot „Kin­der im Blick“ eine wei­te­re Ziel­set­zung, näm­lich eine von bei­den Eltern getra­ge­ne Ver­ein­ba­rung im Sin­ne ihrer Kin­der. Das Unter­stüt­zungs­ab­ge­bot von Klu­ge und Schmidt erwei­tert auch die Kri­te­ri­en einer effek­ti­ven Inter­ven­ti­on nach Paul & Diet­rich (2007, S. 72) um eine Umsetzungskomponente.

Die frü­hest­mög­li­che Inter­ven­ti­on kann der ent­schei­den­de Fak­tor sein pro­lon­gier­te Eltern­kon­flik­te zu ver­hin­dern. Gera­de die Eltern­ver­ein­ba­rung ent­spricht auch im Kon­flikt­fall der grund­ge­setz­lich ver­an­ker­ten Eltern­au­to­no­mie. Die Eltern­ver­ein­ba­rung in Form des Rechts­in­sti­tuts des gericht­lich gebil­lig­ten Ver­gleichs (§ 156 Abs. 2 FamFG) ist auch rechts­ver­bind­lich, da hier ein voll­streck­ba­rer gericht­li­cher Beschluss auf Basis eines voll­stre­ckungs­fä­hi­gen Inhalts vor­liegt. Damit ist die­ser Ansatz auch zukunfts­wei­send, da in den viel­fach gefor­der­ten Reform­an­sät­zen ins­be­son­de­re die Stär­kung der Eltern­ver­ein­ba­rung als ziel­füh­rend ange­se­hen wird: „1. Lösung von Kon­flik­ten gemein­sam sor­ge­be­rech­tig­ter Eltern aus­schließ­lich auf der Ebe­ne der Aus­übung der gemein­sa­men Eltern­ver­ant­wor­tung, 2. Fort­ent­wick­lung der Rege­lun­gen zu Ver­tre­tungs – und Ent­schei­dungs­be­fug­nis­ses bei gemein­sa­mer Eltern­ver­ant­wor­tung sowie 3. die recht­li­che Aus­ge­stal­tung und Stär­kung von Eltern­ver­ein­ba­run­gen“ (Ham­mer, 2018, S. 231). Dazu neh­men Klu­ge und Schmidt auch oft die Rol­le von Bei­stän­den in fami­li­en­ge­richt­li­chen Ver­fah­ren nach § 12 FamFG ein. In ande­ren Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten ist dies nicht der Fall.

Aus den vor­ge­stell­ten Zie­len und Inhal­ten der Bera­tungs­leis­tung nach § 17 SGB VIII und § 18 SGB VIII lei­ten der Ver­fas­ser und Karl-Josef Klu­ge fol­gen­de Struk­tur für ihren Bera­tungs­an­satz bei Tren­nung der Eltern ab (sie­he auch Eme­ry, 2012, S. 63; Nie­sel, 2008, S. 328–334; John­s­ton & Camp­bell, 1988, S. 199).

(4.1) Neu-Auf­stel­lung der Bezie­hun­gen der Eltern mit der Fokus­sie­rung auf die Bedürf­nis­se der Kin­der (Eme­ry, 2012, S. 63; Fthe­na­kis, Nie­sel & Grie­bel, 1993, S. 267–268; John­s­ton & Camp­bell, 1988, S. 199; Rohr­baugh, 2008, S. 196–209; Wal­per & Krey, 2013, S. 196; White­si­de, 1998, S. 13)

Wenn Kin­der vor­han­den sind ist eine bestimm­te Form der elter­li­chen Zusam­men­ar­beit der ehe­ma­li­gen Part­ner erfor­der­lich: „One of the many iro­nies of divorce is that, even in the midst of their paren­ting, par­ents need to find a way to work tog­e­ther for their child­ren“ (Eme­ry, 2012, S. 93). In die­sem Bereich wer­den die Eltern über die Aus­wir­kun­gen einer Tren­nung für die Eltern und für die Kin­der infor­miert. Wei­ter­hin wer­den die ent­wick­lungs­be­zo­ge­nen Bedürf­nis­se von Kin­dern dar­ge­legt und es wird den Eltern ver­mit­telt, die Bedürf­nis­se der Kin­der in den Vor­der­grund zu stel­len. Die Eltern wer­den dabei unter­stützt nach einer Tren­nung ihrer gemein­sa­men Ver­ant­wor­tung gegen­über den Kin­dern gerecht zu wer­den. „Wir arbei­ten in ers­ter Linie mit den Eltern für die Kin­der“ (Holdt & Schön­herr, 2015, S. 128). Ziel die­ser Pha­se ist es die Posi­ti­on der Kin­der in den Mit­tel­punkt aller Hand­lun­gen der Eltern zu stel­len und zu berücksichtigen.

Inhal­te:
• Mög­li­che Aus­wir­kun­gen einer Tren­nung für die Eltern
• Gene­rel­le ent­wick­lungs­be­zo­ge­ne Bedürf­nis­se von Kin­dern
• Mög­li­che Aus­wir­kun­gen von Tren­nun­gen der Eltern für Kin­der
• Sen­si­bi­li­sie­rung, die Bedürf­nis­se der Kin­der in den Vor­der­grund stellen

Metho­de:
• 4 Ein­hei­ten mit jeweils drei­stün­di­ger Dau­er
• Die ein­zel­nen Kurs­ein­hei­ten wer­den im Wochen­ab­stand durchgeführt

(4.2) Redu­zie­rung der Kon­flik­te auf der Paa­re­be­ne (Diet­rich, Ficht­ner, Halat­che­va & Sand­ner, 2010, S. 33–47; John­s­ton & Camp­bell, 1988, S. 199; Rohr­baugh, 2008, S. 196–209)

Als Vor­aus­set­zung für die Aus­ar­bei­tung eines ein­ver­nehm­li­chen und auf Dau­er ein­zu­hal­ten­den Kon­zep­tes zur Wahr­neh­mung der elter­li­chen Sor­ge (Eltern­ver­ein­ba­rung) wird die Bera­tung hin­sicht­lich der Be- und Ver­ar­bei­tung der psy­chi­schen Kon­flikt­dy­na­mik bei Tren­nung und Schei­dung und der Tren­nungs­fol­gen bei Kin­dern und Jugend­li­chen ange­se­hen (Weber, 2009, S. 324). So kann mit höhe­rer Wahr­schein­lich­keit sicher­ge­stellt wer­den, dass Eltern kei­ne Anträ­ge zum Sor­ge- oder Umgangs­recht beim Fami­li­en­ge­richt stel­len, um zu ihrem ver­meint­li­chen Recht zu kom­men. Denn wenn Fami­li­en­ge­rich­te ent­schei­den, pro­du­zie­ren sie Sie­ger und Ver­lie­rer. Gericht­li­che Ent­schei­dun­gen füh­ren nicht in jedem Fall zu einer wirk­li­chen Befrie­dung und Sta­bi­li­sie­rung der Fami­lie. „Der „Kampf um das Kind“ und das ver­meint­li­che Recht wird mit sub­ti­le­ren und/oder grö­be­ren Mit­teln wei­ter geführt. Psy­cho­lo­gi­sche Mecha­nis­men, die von per­sön­li­cher Vul­nerabi­li­tät, von Ent­täu­schun­gen und Ver­let­zun­gen durch den geschie­de­nen [Anmer­kung des Ver­fas­sers: getrenn­ten] Part­ner, von einem unter­schwel­lig wei­ter wir­ken­den Schuld­prin­zip, von femi­nis­tisch und mas­ku­lin gepräg­ten Hal­tun­gen und von einem von Gesetz und öffent­li­cher Mei­nung genähr­ten Anspruch auf eine unge­stör­te Bezie­hung zum Kind bestimmt sind, kön­nen dann zum Auf­schau­keln der Kon­flik­te füh­ren“ (Weber, 2009, S. 327).

Nach der Fest­stel­lung der Kon­flik­te zwi­schen den Eltern wer­den den Eltern ins­be­son­de­re die mög­li­chen Aus­wir­kun­gen ihrer Kon­flik­te auf ihre Kin­der ver­mit­telt. Die Redu­zie­rung der Kon­flik­te zwi­schen den Eltern ist eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung dafür, den Koali­ti­ons­druck und die damit ver­bun­de­nen Loya­li­täts­kon­flik­te für Kin­der zu ver­rin­gern und zu ver­mei­den (Eme­ry, 2012, S. 93). Im Anschluss wer­den Stra­te­gien erar­bei­tet, die Kon­flik­te zu begren­zen. Ziel die­ser Pha­se ist es, eine Koope­ra­ti­ons­fä­hig­keit der Eltern zu errei­chen, die ermög­li­che, dass sie sich (wie­der) auf die Belan­ge ihrer Kin­der fokus­sie­ren können.

Inhal­te:
• Fest­stel­lung der Kon­flik­te zwi­schen den Eltern (Lebow, 2003, S. 183–184; Rohr­baugh, 2008, S. 170–172):
• Art des Kon­flikts (z.B. gericht­lich, Ein­stel­lun­gen, per­sön­lich)
• Kon­flikt-Berei­che und mög­li­che Inter­de­pen­den­zen
• Zeit­li­che Dimen­sio­nen (Beginn, Dau­er)
• Kon­flikt­ver­ur­sa­cher und ‑grund
• Ver­ständ­nis des Kon­flikts aus den unter­schied­li­chen Sicht­wei­sen der Betei­lig­ten
• Kon­flikt-Niveau
• Mög­li­che Fol­gen von Kon­flik­ten der Eltern auf die Kin­der
• Erar­bei­tung von Stra­te­gien zur Redu­zie­rung des elter­li­chen Konfliktverhaltens

Metho­de:
• 3 Ein­hei­ten mit jeweils drei­stün­di­ger Dau­er
• Die ein­zel­nen Kurs­ein­hei­ten wer­den im Wochen­ab­stand durchgeführt

(4.3) Erar­bei­tung einer Eltern­ver­ein­ba­rung (Paren­ting-Plan) (Ari­zo­na Supre­me Court, 2009, S. 5; John­s­ton & Camp­bell, 1988, S. 199, Kel­ly, 2005, S. 253–254)

„Writ­ten paren­ting plans pro­vi­de child­ren and par­ents with pre­dic­ta­bi­li­ty and con­sis­ten­cy and can pre­vent future con­flicts … When par­ents reach agree­ments, they are more likely to coope­ra­te as their child­ren grow up … The key to suc­cessful co-paren­ting is a writ­ten paren­ting plan that sta­tes the agree­ments par­ents reach about legal cus­t­ody, the sha­ring of rights and pri­vi­le­ges, and the sche­du­le for paren­ting time” (Ari­zo­na Supre­me Court, 2009, S. 5–6). Eine gemein­sa­me Eltern­ver­ein­ba­rung kann Ent­schei­dun­gen der Fami­li­en­ge­rich­te ver­hin­dern. Bei der Erar­bei­tung einer Eltern­ver­ein­ba­rung muss das wei­ter­hin bestehen­de Kon­flikt­po­ten­ti­al der Eltern beach­tet wer­den (Rohr­baugh, 2008, S. 173).

Inhal­te:
Eine gemein­sa­me Eltern­ver­ein­ba­rung soll­te fol­gen­de Inhal­te umfassen:

(A) Name des Kin­des und Eltern

(B) Gene­rel­le Regeln über die Hal­tung der Eltern zu ihrer Bezie­hung nach einer Trennung

• Bedürf­nis­se des Kindes

• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir die Bedürf­nis­se des Kin­des in den Mit­tel­punkt unse­rer Hand­lun­gen stellen.

• Ein­hal­tung des wech­sel­sei­ti­gen Wohlverhaltensgebots

• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir wech­sel­sei­tig Respekt vor der Eigen­stän­dig­keit und Auto­no­mie des ande­ren Eltern­teils haben.
• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir das Kind aus sämt­li­chen Dis­kus­sio­nen der elter­li­chen Tren­nung her­aus­hal­ten.
• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir alles unter­las­sen, was den ande­ren Eltern­teil beim Kind nega­tiv erschei­nen las­sen könnte.

• Koope­ra­ti­on

• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir hin­sicht­lich aller kin­des­be­zo­ge­nen The­men koope­rie­ren und zu gemein­sa­men Lösun­gen kommen.

© Gesetz­li­che Sorge

• Ver­ein­ba­rung des gemein­sa­men Sor­ge­rechts
• Ver­ein­ba­rung zur Über­tra­gung von Teil­be­rei­chen der elter­li­chen Sor­ge auf einen Eltern­teil
• Ver­ein­ba­rung zur allei­ni­gen Sor­ge eines Elternteils

(D) Zeit des Kin­des mit sei­nen Eltern (Bau­ser­mann, 2002, S. 97–99; Kel­ly, 2007, S. 46–47; NICHD Ear­ly Child Care Rese­arch Net­work, 2000, S. 976)

• Wech­sel­mo­dell

Das Kind lebt über­wie­gend z.B. im wöchent­li­chen Wech­sel bei Eltern­teil A und Eltern­teil B.

• Resi­denz­mo­dell

Das Kind lebt haupt­säch­lich bei Eltern­teil A und ver­bringt z.B. alle zwei Wochen­en­den Zeit mit dem Eltern­teil B. Hier kön­nen zusätz­li­che Auf­ent­hal­te bei Eltern­teil B ver­ein­bart werden.

• Rege­lun­gen über sons­ti­ge Ter­mi­ne und die Teil­nah­me an Akti­vi­tä­ten des Kindes

• Feri­en­re­ge­lung
• Fei­er­ta­ge
• Geburts­ta­ge
• Ande­re beson­de­re Tage
• Kon­takt­for­men über Tele­fon, Sky­pe, E‑Mail usw.
• Kon­tak­te mit ande­ren Per­so­nen (z.B. Groß­el­tern, Fami­li­en­mit­glie­dern)
• Teil­nah­me an Ter­mi­nen des Kin­des (z.B. Schul­ver­an­stal­tun­gen, Sport­ak­ti­vi­tä­ten, Einladungen)

(E) Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen über das Kind (Lebow, 2003, S. 188)

• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir uns jeder­zeit über wich­ti­ge Din­ge des Kin­des aus­tau­schen.
• Wir ver­ein­ba­ren, dass wir ver­läss­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tu­ren hin­sicht­lich Ange­le­gen­hei­ten des Kin­des und der Zusam­men­ar­beit hin­sicht­lich des Kin­des in zwei getrenn­ten Haus­hal­ten eta­blie­ren und aufrechterhalten.

Metho­de:
• 4 Ein­hei­ten mit jeweils drei­stün­di­ger Dau­er
• Die ein­zel­nen Kurs­ein­hei­ten wer­den im Wochen­ab­stand durchgeführt

Ziel die­ser Pha­se ist es durch eine gemein­sam erar­bei­te­te Eltern­ver­ein­ba­rung gericht­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen hin­sicht­lich der Kin­der zu ver­hin­dern oder zu beenden.

(4.4) Ver­bes­se­rung der elter­li­chen Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen (Cooks­tone & Fung, 2011, S. 351)
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(5) Kon­troll­pha­se
In den Trai­nings­ein­hei­ten wird die Errei­chung der Zie­le über­prüft und gege­be­nen­falls neu ausgerichtet.

  1. Aus­blick

In der prak­ti­schen Erpro­bung ist Karl-Josef Klu­ge und dem Ver­fas­ser auf­ge­fal­len, dass die bis­he­ri­gen gesetz­li­chen Rege­lun­gen bei hoch­kon­flikt­haf­ten Fami­li­en unzu­rei­chend sind, dass Kin­dern auch außer­halb des Fami­li­en­sys­tems Ansprech­part­ner zur Ver­fü­gung gestellt wer­den soll­ten und dass die feh­len­de gesetz­li­che Ver­pflich­tung zur Bera­tung Ein­schrän­kun­gen der Bera­tungs­po­ten­tia­le mit sich bringt.

Die bis­he­ri­gen gesetz­li­chen Rege­lun­gen zu Bera­tung der Eltern bei Tren­nung und Schei­dung soll­ten ver­mehrt zukünf­tig die Anfor­de­run­gen hoch­kon­flikt­haf­ter Tren­nun­gen berück­sich­ti­gen. „Je eska­lier­ter der Kon­flikt, des­to schwie­ri­ger wird es sein, die Eltern zur Koope­ra­ti­on zu füh­ren, des­to inten­si­ver müs­sen emo­tio­na­le Blo­cka­den (the­ra­peu­tisch) bear­bei­tet wer­den, des­to deut­li­cher wird auf par­al­le­le statt auf gemein­sa­me Eltern­schaft gesetzt, des­to zwin­gen­der sind grenz­set­zen­de, kon­trol­lie­ren­de und gerichts­na­he Maß­nah­men, des­to ver­netz­ter wird die Koope­ra­ti­on der invol­vier­ten Pro­fes­sio­nen sein und des­to län­ger müs­sen die Fami­li­en betreut wer­den“ (Diet­rich & Paul, 2012b, S. 87). Für stark kon­flikt­be­las­te­te Fami­li­en errei­chen somit Kurz­zeit­pro­gram­me und Inter­ven­tio­nen sel­ten ihre Ziel­set­zun­gen: „Wäh­rend kur­ze Eltern­pro­gram­me den Eltern zwar Wis­sen über die Bedürf­nis­se ihrer Kin­der ver­mit­teln, gibt es wenig Evi­denz, dass die­se Maß­nah­men auch lang­fris­ti­ge Ver­hal­tens­än­de­run­gen mit sich brin­gen“ (Wal­per & Krey, 2013, S.195). Des­halb scheint es bei grö­ße­ren Kon­flik­ten unver­meid­bar, indi­vi­du­el­le und bedarfs­ge­rech­te Ange­bo­te zur Ver­fü­gung zu stel­len (Bun­des­kon­fe­renz für Erzie­hungs­be­ra­tung, 2013, S. 6; Diet­rich, Ficht­ner, Halat­che­va, Sand­ner & Weber, 2010, S. 42–43; Diet­rich & Paul, 2012b, S. 75).

Eine wei­te­re Ver­bes­se­rung für die Kin­der, die von Tren­nun­gen betrof­fen sind, liegt dar­in, einen Ansprech­part­ner außer­halb des Fami­li­en­sys­tem zur Ver­fü­gung stel­len. Unter­stüt­zung für Kin­der in Tren­nungs­si­tua­tio­nen könn­te bei­spiels­wei­se durch den Ein­satz von Per­so­nal in Schu­len geleis­tet wer­den: „A rela­ted approach invol­ves com­mu­ni­ty-based pro­grams for child­ren, often loca­ted in schools. Many courts in the United Sta­tes refer child­ren to the­se pro­grams, alt­hough atten­dance is usual­ly vol­un­t­a­ry. The­se pro­grams aim to pro­vi­de child­ren with social sup­port, encou­ra­ge child­ren to talk about fee­lings, redu­ce fee­lings of iso­la­ti­on, deve­lop coping skills, and gene­ral­ly help child­ren adjust to their new cir­cum­s­tances. The­se ses­si­ons can vary in length from a few hours to 10 weeks or lon­ger (Geel­hoed, Blai­su­re, & Geas­ler, 2001). Rese­ar­chers have con­duc­ted seve­ral eva­lua­tions of the­se pro­grams, and most have found posi­ti­ve effects on child­ren, inclu­ding reduc­tions in nega­ti­ve fee­lings about the divorce, reduc­tions in school-rela­ted pro­blems, and increased fee­lings of com­pe­tence (Pedro-Car­roll, 2005)” (Ama­to, 2014, S. 18).

In Deutsch­land gibt es kei­ne Ver­pflich­tung zur Bera­tung, die in ande­ren Län­dern gesetz­li­che Ver­pflich­tung ist. Hier könn­te der Gesetz­ge­ber Vor- und Nach­tei­le einer gesetz­li­chen Bera­tungs­ver­pflich­tung abwä­gen und die Erfah­run­gen ande­rer Län­der mit einbeziehen.

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